Mehr als ein Dach über dem Kopf: Gemeinschaftliches Wohnen im Rhein-Main-Gebiet

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Wohnraum ist knapp, Mieten sind teuer. Und die Baubranche kämpft weiterhin mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, während effiziente Prozesse und energetische Sanierungen dringend in den Fokus rücken müssten. Besonders in Ballungszentren wie dem Rhein-Main-Gebiet wird die Luft immer dünner. Erschwinglich und zugleich nachhaltig wohnen ist für die meisten Menschen kaum möglich – eine Herausforderung, die unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft vor große Aufgaben stellt.

Mit diesen wächst in der Bevölkerung der Wunsch nach neuen Wegen: gemeinschaftliche Lebensmodelle, die nicht nur Raum schaffen, sondern auch den Klimaschutz vorantreiben und Nachbarschaften stärken.

Genau hier setzen Initiativen wie das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. an. Seit der Gründung 2005 gilt der Verein als Anlaufstelle für solidarische Projekte und bringt Menschen zusammen, die sich eine Alternative zur klassischen Mietwohnung oder dem Eigenheim wünschen. Bereits über 90 Bündnisse und 100 Einzelpersonen sind Mitglied. Das Ziel: Wohnräume schaffen, die langfristig bezahlbar und sozial sowie ökologisch verantwortungsvoll sind. 

Um das zu erreichen, betreibt der Verein eine Koordinations- und Beratungsstelle, die von der Stadt Frankfurt gefördert wird. Von dort aus wird sich für die strategische Weiterentwicklung der regionalen Rahmenbedingungen eingesetzt und Bürgern wie Kollektiven bei rechtlichen und organisatorischen Anliegen geholfen.

Aber was unterscheidet gemeinschaftliches Wohnen eigentlich vom klassischen Mietmodell? Kurzgefasst, die folgenden Prinzipien:

1. Selbstorganisation: Die Bewohner:innen gestalten und verwalten ihren Wohnraum eigenverantwortlich.

2. Individuelle Konstellationen: Die Gemeinschaft entscheidet gemeinsam über Neuaufnahmen und organisiert sich demokratisch.

3. Gegenseitige Unterstützung: Die Mitglieder helfen sich bei Bedarf, was eine starke Nachbarschaft fördert.

4. Das Gleichheitsprinzip: Entscheidungen werden im Konsens getroffen, sodass alle Stimmen gleichwertig zählen.

5. Eine langfristige Verfassung: Viele Projekte setzen auf Rechtsformen wie Genossenschaften oder das Mietshäuser Syndikat, die eine Weiterveräußerung verhindern und die Gemeinschaft langfristig sichern.

Die Rhein-Main-Region ist Heimat zahlreicher Wohnkooperationen mit vielfältigen Schwerpunkten und es kommen stetig neue dazu.

Der Verein „Daheim Am Berg“ aus Frankfurt etwa stellt generationenübergreifendes Zusammenleben und Kultur in den Mittelpunkt seines Engagements. Rund 100 Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen – darunter Familien, Alleinstehende, Studierende und Wohngemeinschaften – leben hier zusammen in einer ehemaligen U.S. Militärsiedlung und verbringen ihre Freizeit regelmäßig mit gemeinsamen Aktivitäten wie Straßenfesten und Jam-Sessions. Ein weiteres Beispiel aus der Metropole ist die Baugruppe Ostend, die auf energieeffizientes Bauen nach Passivhaus-Standard und Coworking setzt. Die Bewohner der neun unterschiedlich geschnittenen Einheiten teilen sich einen großen Garten, eine Werkstatt und eine Sauna.

In Wiesbaden wurde das Projekt „Achtmalklug" gefördert, wodurch sich vier befreundete Paare ihren Traum vom Eigentum auf einer denkmalgeschützten Hofreite erfüllen konnten – mit getrennten Wohnungen, aber einer geteilten Überzeugung. Auch im neuen Heiligkreuz-Areal in Mainz wird derzeit ein gemeinschaftliches Wohnprojekt realisiert: 26 persönliche Bereiche, ein Gemeinschaftshaus mit Quartierscafé und ein nachhaltiges Mobilitätskonzept ermöglichen bald ein aktives Zusammenleben, für das die Genossenschaft Z.WO auf ihrer Homepage sogar noch Verbündete sucht!

Wer sich einen Überblick über weitere Projekte in Hessen verschaffen möchte, kann die interaktive Karte auf der Website des Netzwerks nutzen. Diese beeinhaltet Informationen zu bestehenden Gemeinschaften im ganzen Bundesland und zeigt, welche Adresse vielleicht bald deine sein könnte, wenn dir der Gedanke eines solchen Miteinanders gefällt. Außerdem online: ein Marktplatz, auf dem Interessierte durch Anzeigen stöbern können, um einen freien Platz, Mitstreiter für neue Initiativen oder Grundstücke zu finden, die sich für gemeinschaftliche Wohnformen eignen. Zusätzlich findest du hier einen Fragebogen, der dabei helfen soll, einzuschätzen, ob gemeinschaftliches Wohnen zu den eigenen Vorstellungen passt.

Neugierige, die tiefer in das Thema einsteigen möchten, können bei einer Veranstaltung mehr erfahren. Allein noch in diesem Monat finden unter anderen die folgenden Events statt:

Beratungsnachmittag im Netzwerkbüro (14.11.2024, 15:00 – 18:00 Uhr, Büro des Netzwerks, Adickesallee 67/69, EG): Hier kannst du alle deine Fragen rund um gemeinschaftliches Wohnen stellen. Egal, ob es um Rechtsformen, Finanzierung oder die ersten Schritte in einem Projekt geht – das Team im Netzwerkbüro unterstützt dich in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Tee.

Vernetzungsabend für Interessierte und Gruppen (20.11.2024, 18:00 – 20:30 Uhr, Amt für Wohnungswesen, Adickesallee 67-69): An diesem Abend stellen sich verschiedene Wohninitiativen vor, mit denen man ins Gespräch kommen kann. Vielleicht findest du hier eine Gruppe, der du dich anschließen möchtest oder Menschen, die deine Wohnvision teilen.

Ein Besuch auf der Website des Netzwerks Frankfurt e.V. oder die Teilnahme an einer der Veranstaltungen kann der erste Schritt zu einer Lebensweise sein, die uns und unsere Umwelt gleichermaßen bereichert.

Denn: Gemeinschaftliches Wohnen bietet mehr als ein Dach über dem Kopf! Es ist eine zukunftsorientierte Möglichkeit, nachhaltig zu leben und Teil einer inspirierenden Gemeinschaft zu sein.

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Wohnraum ist knapp, Mieten sind teuer. Und die Baubranche kämpft weiterhin mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, während effiziente Prozesse und energetische Sanierungen dringend in den Fokus rücken müssten. Besonders in Ballungszentren wie dem Rhein-Main-Gebiet wird die Luft immer dünner. Erschwinglich und zugleich nachhaltig wohnen ist für die meisten Menschen kaum möglich – eine Herausforderung, die unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft vor große Aufgaben stellt.

Mit diesen wächst in der Bevölkerung der Wunsch nach neuen Wegen: gemeinschaftliche Lebensmodelle, die nicht nur Raum schaffen, sondern auch den Klimaschutz vorantreiben und Nachbarschaften stärken.

Genau hier setzen Initiativen wie das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. an. Seit der Gründung 2005 gilt der Verein als Anlaufstelle für solidarische Projekte und bringt Menschen zusammen, die sich eine Alternative zur klassischen Mietwohnung oder dem Eigenheim wünschen. Bereits über 90 Bündnisse und 100 Einzelpersonen sind Mitglied. Das Ziel: Wohnräume schaffen, die langfristig bezahlbar und sozial sowie ökologisch verantwortungsvoll sind. 

Um das zu erreichen, betreibt der Verein eine Koordinations- und Beratungsstelle, die von der Stadt Frankfurt gefördert wird. Von dort aus wird sich für die strategische Weiterentwicklung der regionalen Rahmenbedingungen eingesetzt und Bürgern wie Kollektiven bei rechtlichen und organisatorischen Anliegen geholfen.

Aber was unterscheidet gemeinschaftliches Wohnen eigentlich vom klassischen Mietmodell? Kurzgefasst, die folgenden Prinzipien:

1. Selbstorganisation: Die Bewohner:innen gestalten und verwalten ihren Wohnraum eigenverantwortlich.

2. Individuelle Konstellationen: Die Gemeinschaft entscheidet gemeinsam über Neuaufnahmen und organisiert sich demokratisch.

3. Gegenseitige Unterstützung: Die Mitglieder helfen sich bei Bedarf, was eine starke Nachbarschaft fördert.

4. Das Gleichheitsprinzip: Entscheidungen werden im Konsens getroffen, sodass alle Stimmen gleichwertig zählen.

5. Eine langfristige Verfassung: Viele Projekte setzen auf Rechtsformen wie Genossenschaften oder das Mietshäuser Syndikat, die eine Weiterveräußerung verhindern und die Gemeinschaft langfristig sichern.

Die Rhein-Main-Region ist Heimat zahlreicher Wohnkooperationen mit vielfältigen Schwerpunkten und es kommen stetig neue dazu.

Der Verein „Daheim Am Berg“ aus Frankfurt etwa stellt generationenübergreifendes Zusammenleben und Kultur in den Mittelpunkt seines Engagements. Rund 100 Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen – darunter Familien, Alleinstehende, Studierende und Wohngemeinschaften – leben hier zusammen in einer ehemaligen U.S. Militärsiedlung und verbringen ihre Freizeit regelmäßig mit gemeinsamen Aktivitäten wie Straßenfesten und Jam-Sessions. Ein weiteres Beispiel aus der Metropole ist die Baugruppe Ostend, die auf energieeffizientes Bauen nach Passivhaus-Standard und Coworking setzt. Die Bewohner der neun unterschiedlich geschnittenen Einheiten teilen sich einen großen Garten, eine Werkstatt und eine Sauna.

In Wiesbaden wurde das Projekt „Achtmalklug" gefördert, wodurch sich vier befreundete Paare ihren Traum vom Eigentum auf einer denkmalgeschützten Hofreite erfüllen konnten – mit getrennten Wohnungen, aber einer geteilten Überzeugung. Auch im neuen Heiligkreuz-Areal in Mainz wird derzeit ein gemeinschaftliches Wohnprojekt realisiert: 26 persönliche Bereiche, ein Gemeinschaftshaus mit Quartierscafé und ein nachhaltiges Mobilitätskonzept ermöglichen bald ein aktives Zusammenleben, für das die Genossenschaft Z.WO auf ihrer Homepage sogar noch Verbündete sucht!

Wer sich einen Überblick über weitere Projekte in Hessen verschaffen möchte, kann die interaktive Karte auf der Website des Netzwerks nutzen. Diese beeinhaltet Informationen zu bestehenden Gemeinschaften im ganzen Bundesland und zeigt, welche Adresse vielleicht bald deine sein könnte, wenn dir der Gedanke eines solchen Miteinanders gefällt. Außerdem online: ein Marktplatz, auf dem Interessierte durch Anzeigen stöbern können, um einen freien Platz, Mitstreiter für neue Initiativen oder Grundstücke zu finden, die sich für gemeinschaftliche Wohnformen eignen. Zusätzlich findest du hier einen Fragebogen, der dabei helfen soll, einzuschätzen, ob gemeinschaftliches Wohnen zu den eigenen Vorstellungen passt.

Neugierige, die tiefer in das Thema einsteigen möchten, können bei einer Veranstaltung mehr erfahren. Allein noch in diesem Monat finden unter anderen die folgenden Events statt:

Beratungsnachmittag im Netzwerkbüro (14.11.2024, 15:00 – 18:00 Uhr, Büro des Netzwerks, Adickesallee 67/69, EG): Hier kannst du alle deine Fragen rund um gemeinschaftliches Wohnen stellen. Egal, ob es um Rechtsformen, Finanzierung oder die ersten Schritte in einem Projekt geht – das Team im Netzwerkbüro unterstützt dich in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Tee.

Vernetzungsabend für Interessierte und Gruppen (20.11.2024, 18:00 – 20:30 Uhr, Amt für Wohnungswesen, Adickesallee 67-69): An diesem Abend stellen sich verschiedene Wohninitiativen vor, mit denen man ins Gespräch kommen kann. Vielleicht findest du hier eine Gruppe, der du dich anschließen möchtest oder Menschen, die deine Wohnvision teilen.

Ein Besuch auf der Website des Netzwerks Frankfurt e.V. oder die Teilnahme an einer der Veranstaltungen kann der erste Schritt zu einer Lebensweise sein, die uns und unsere Umwelt gleichermaßen bereichert.

Denn: Gemeinschaftliches Wohnen bietet mehr als ein Dach über dem Kopf! Es ist eine zukunftsorientierte Möglichkeit, nachhaltig zu leben und Teil einer inspirierenden Gemeinschaft zu sein.

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