Noch bis zum 26. April kann man in Frankfurt die interaktive Ausstellung Monets Garten besuchen. Diese befindet sich in der Raumfabrik (Heddernheimer Landstraße 153) und die Tickets für die einzelnen Zeitslots können online vorab erworben werden. Der Eintritt kostet normalerweise zwischen 24 und 26 Euro und ermäßigt zwischen 21 und 23 Euro. Wie ich finde ein ziemlich stolzer Preis für eine Ausstellung, der ein Stück weit meine Erwartungen an das Erlebnis steigert.
Monet ist einer der einflussreichsten Künstler und Leitfiguren des Impressionismus. Er wurde am 14. November 1840 in Paris geboren und verstarb im Alter von 86 Jahren am 5. Dezember 1926 in Giverny. Besonders bekannt sind seine Seerosen-Werke, die er mit den verschiedensten Lichtgegebenheiten gemalt hat. Sein Werk “Impression, Sonnenaufgang” (1872) wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung, die Werke dieser Zeit sollten nicht nur die Umgebung wiedergeben, sondern auch den inneren Eindruck vermitteln. Mein persönliches Lieblingsbild von Monet ist auf einer seiner Reisen entstanden. Er wählte für seine Malausflüge insbesondere Ziele mit einem touristischen Wiedererkennungswert aus und Anfang 1884 reiste er für 3 Monate in die italienische Küstenstadt Bordighera. Dort entstand dann das Werk “Villen in Bordighera” (1884).
Das Museum Barberini in Potsdam hat bereits im vergangenen Jahr eine Sonderausstellung zum Thema Impressionismus realisiert, die ich im April letzten Jahres besucht habe. Die Hasso-Plattner-Sammlung beinhaltet aktuell 39 Monets, was zu Beginn der Ausstellung bei meiner Begleitung und mir zunächst auf Begeisterung stieß, die wir im Laufe der Ausstellung jedoch mehr und mehr ablegten , da man irgendwann nicht mehr das Gefühl hatte, etwas Besonderes beziehungsweise Außergewöhnliches zu betrachten, sondern die Monets ein Stück weit als gegeben angesehen hat.
Ist das bei der Ausstellung, die komplett Monet gewidmet wird, auch so oder nimmt man dies anders wahr, weil es sich um visuelle, computerreproduzierte Darstellungen der Bilder handelt, welche zur Interaktion einladen?
Hasso Plattner, der Museumsgründer und Mäzen des Museums Barberini, sagte zu der Ausstellung, dass die Gemälde uns als Betrachter:innen unmittelbar miteinbeziehen.
Wir spüren den Wind auf der Haut und die Temperatur des Wassers, wenn wir Monets Segelboote auf der Seine sehen. Das schafft keine andere Kunst. Die Impressionist:innen sind Kommunikationsgenies.
Wie verändert sich das dann, wenn zusätzlich zu der eigenen Wahrnehmung noch Geräusche und Spezialeffekte hinzugefügt werden?
Online wird die Ausstellung Monets Garten als “360- Grad-Erlebnisreise durch die Geschichte und Werke von Claude Monet (1840-1926)” vorgestellt, in der durch moderne Multimedia-Technik die Illusion zur Realität verwandelt wird. Es gibt aufwändige Installationen und Projektionen, die in Verbindung mit Musik die Gemälde lebendig und spürbar werden lassen.
Die Ausstellung befindet sich relativ außerhalb von Frankfurt auf einem alten Fabrikgelände. Zu erreichen ist dieses entweder mit der U-Bahn, die Haltstelle befindet sich in der direkten Nähe (Haltestelle Heddernheimer Landstraße) oder alternativ mit dem Auto – es gibt einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe, auf dem man mit einem Parkschein parken kann. Anders als vorher angekündigt, kann man auch vor Ort Tickets kaufen, sofern für den Zeitslot noch welche verfügbar sind.
Begrüßt wird man im ersten Raum durch ein “Welcome to my studio” mit einem Porträt von Monet. Dieses leitet weitergehend noch in die Welt des Lichtes und der Farbe und den Impressionismus ein. Außerdem erwarten einen hier drei durch Beamer projizierte Bilder, die sich dann visuell in ihre Farbpigmente auflösen und verschwimmen sowie zwei Zeitachsen, die einen Überblick über Monets Leben bieten.
In dem zweiten Raum erwarten einen zwei interaktive Stationen. Man kann hier seine eigene Seerose bemalen, die dann durch einen Scan in den Seerosenteich projiziert wird, und es gibt einen gekennzeichneten Punkt, von dem aus man die Pigmente eines Werkes neu zusammen bewegen kann. In dem Raum selbst wurde künstlich ein Garten nachgestellt, inklusive der japanischen Brücke, die der Brücke in Monets Garten nachempfunden wurde, einer Hauswand und einem kleinen Gartenpavillon mit einer Sitzecke zum Verweilen.
Bei dem Motiv handelt es sich um seinen Wohnsitz in Giverny. Wenn man diesen Ort googelt, wird man begrüßt von Seerosen im Überfluss sowie dem Gebäude, welches in der Ausstellung rekonstruiert wurde.
Wenn man von diesem Raum durch die nachgestellte Hauswand geht, so gelangt man in den dritten Raum, in dem es zwei weitere Projektionen gibt. Bei der Ersten wird mit einer virtuellen Lupe ein genauerer Einblick in verschiedene Werke von Monet gewährt. Bei der Zweiten kann man sich mit seiner Begleitung umarmend in einen Kreis stellen und wird selbst in Farbpigmenten dargestellt – eine süße Erinnerung an den Besuch und man kann bei den Ergebnissen definitiv erkennen, um wen es sich handelt.
Bei dem vierten und letzten Raum wird man auf eine virtuelle Reise mit Monet mitgenommen. Der ganze “Film” dauert 45 Minuten – visuell werden vor allem seine Werke aufgegriffen, aber auch Porträt-Aufnahmen von ihm und seiner Frau. Schade fand ich hier, dass exakt die Informationen des Zeitstrahls aufgegriffen werden, was somit nicht so fesselnd ist, wenn man diese bereits zuvor in Ruhe gelesen hat.
Dennoch sind die Bilder, die den ganzen Raum einnehmen, definitiv beeindruckend. Unterstützt werden diese durch Musik, jedoch liegt bei der Präsentation der Schwerpunkt auch wieder bei Monets Seerosen – meiner Meinung nach nicht die fesselndsten Bilder von ihm, aber da gehen Meinungen ja auch auseinander.
Abschließend kann ich zu der Ausstellung festhalten, dass es ein guter Einstieg zu Monet und seinen Werken sein kann, aber man darf definitiv keine typische Ausstellung erwarten und sollte vielleicht nicht zu sehr in der Thematik sein, da es primär um seine Seerosen-Werke geht und einen ersten Einstieg. Die interaktiven Stationen waren selbst an einem Mittwoch gut besucht, sodass man für seinen Besuch definitiv Zeit und Geduld mitbringen sollte. Mich persönlich schockieren im Nachhinein auch immer noch die hohen Eintrittskosten und die geringe Ermäßigung für Studierende.
Im Vergleich zu meinem Besuch im Barberini kann ich sagen, dass mich der Besuch in Potsdam deutlich mehr berührt und geprägt hat, da ich mich da mehr mit den Werken selbst auseinandergesetzt habe, während bei Monets Garten mehr die Interaktion im Vordergrund steht.
Durch weitergehende Recherche bin ich auf die Ausstellung “Un soir avec les impressionnistes Paris 1874” – einen Abend mit den Impressionisten Paris 1874 im Musee d’Orsay in Paris gestoßen. Diese findet ab dem 26. März bis zum 11. August 2024 statt, es handelt sich auch hier um eine Expedition in die virtuelle Welt, jedoch lässt sich diese ideal mit der Dauerausstellung kombinieren, sodass man durch die Projektionen einen guten Einstieg in die Kunstepoche bekommen und diesen dann durch den Besuch der Dauerausstellung festigen kann. In Paris genießen außerdem alle Menschen unter 26 Jahren freien Eintritt in die Museen, jedoch sollte man versuchen, möglichst früh vor Ort zu sein, um langes Anstehen zu vermeiden.
Noch bis zum 26. April kann man in Frankfurt die interaktive Ausstellung Monets Garten besuchen. Diese befindet sich in der Raumfabrik (Heddernheimer Landstraße 153) und die Tickets für die einzelnen Zeitslots können online vorab erworben werden. Der Eintritt kostet normalerweise zwischen 24 und 26 Euro und ermäßigt zwischen 21 und 23 Euro. Wie ich finde ein ziemlich stolzer Preis für eine Ausstellung, der ein Stück weit meine Erwartungen an das Erlebnis steigert.
Monet ist einer der einflussreichsten Künstler und Leitfiguren des Impressionismus. Er wurde am 14. November 1840 in Paris geboren und verstarb im Alter von 86 Jahren am 5. Dezember 1926 in Giverny. Besonders bekannt sind seine Seerosen-Werke, die er mit den verschiedensten Lichtgegebenheiten gemalt hat. Sein Werk “Impression, Sonnenaufgang” (1872) wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung, die Werke dieser Zeit sollten nicht nur die Umgebung wiedergeben, sondern auch den inneren Eindruck vermitteln. Mein persönliches Lieblingsbild von Monet ist auf einer seiner Reisen entstanden. Er wählte für seine Malausflüge insbesondere Ziele mit einem touristischen Wiedererkennungswert aus und Anfang 1884 reiste er für 3 Monate in die italienische Küstenstadt Bordighera. Dort entstand dann das Werk “Villen in Bordighera” (1884).
Das Museum Barberini in Potsdam hat bereits im vergangenen Jahr eine Sonderausstellung zum Thema Impressionismus realisiert, die ich im April letzten Jahres besucht habe. Die Hasso-Plattner-Sammlung beinhaltet aktuell 39 Monets, was zu Beginn der Ausstellung bei meiner Begleitung und mir zunächst auf Begeisterung stieß, die wir im Laufe der Ausstellung jedoch mehr und mehr ablegten , da man irgendwann nicht mehr das Gefühl hatte, etwas Besonderes beziehungsweise Außergewöhnliches zu betrachten, sondern die Monets ein Stück weit als gegeben angesehen hat.
Ist das bei der Ausstellung, die komplett Monet gewidmet wird, auch so oder nimmt man dies anders wahr, weil es sich um visuelle, computerreproduzierte Darstellungen der Bilder handelt, welche zur Interaktion einladen?
Hasso Plattner, der Museumsgründer und Mäzen des Museums Barberini, sagte zu der Ausstellung, dass die Gemälde uns als Betrachter:innen unmittelbar miteinbeziehen.
Wir spüren den Wind auf der Haut und die Temperatur des Wassers, wenn wir Monets Segelboote auf der Seine sehen. Das schafft keine andere Kunst. Die Impressionist:innen sind Kommunikationsgenies.
Wie verändert sich das dann, wenn zusätzlich zu der eigenen Wahrnehmung noch Geräusche und Spezialeffekte hinzugefügt werden?
Online wird die Ausstellung Monets Garten als “360- Grad-Erlebnisreise durch die Geschichte und Werke von Claude Monet (1840-1926)” vorgestellt, in der durch moderne Multimedia-Technik die Illusion zur Realität verwandelt wird. Es gibt aufwändige Installationen und Projektionen, die in Verbindung mit Musik die Gemälde lebendig und spürbar werden lassen.
Die Ausstellung befindet sich relativ außerhalb von Frankfurt auf einem alten Fabrikgelände. Zu erreichen ist dieses entweder mit der U-Bahn, die Haltstelle befindet sich in der direkten Nähe (Haltestelle Heddernheimer Landstraße) oder alternativ mit dem Auto – es gibt einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe, auf dem man mit einem Parkschein parken kann. Anders als vorher angekündigt, kann man auch vor Ort Tickets kaufen, sofern für den Zeitslot noch welche verfügbar sind.
Begrüßt wird man im ersten Raum durch ein “Welcome to my studio” mit einem Porträt von Monet. Dieses leitet weitergehend noch in die Welt des Lichtes und der Farbe und den Impressionismus ein. Außerdem erwarten einen hier drei durch Beamer projizierte Bilder, die sich dann visuell in ihre Farbpigmente auflösen und verschwimmen sowie zwei Zeitachsen, die einen Überblick über Monets Leben bieten.
In dem zweiten Raum erwarten einen zwei interaktive Stationen. Man kann hier seine eigene Seerose bemalen, die dann durch einen Scan in den Seerosenteich projiziert wird, und es gibt einen gekennzeichneten Punkt, von dem aus man die Pigmente eines Werkes neu zusammen bewegen kann. In dem Raum selbst wurde künstlich ein Garten nachgestellt, inklusive der japanischen Brücke, die der Brücke in Monets Garten nachempfunden wurde, einer Hauswand und einem kleinen Gartenpavillon mit einer Sitzecke zum Verweilen.
Bei dem Motiv handelt es sich um seinen Wohnsitz in Giverny. Wenn man diesen Ort googelt, wird man begrüßt von Seerosen im Überfluss sowie dem Gebäude, welches in der Ausstellung rekonstruiert wurde.
Wenn man von diesem Raum durch die nachgestellte Hauswand geht, so gelangt man in den dritten Raum, in dem es zwei weitere Projektionen gibt. Bei der Ersten wird mit einer virtuellen Lupe ein genauerer Einblick in verschiedene Werke von Monet gewährt. Bei der Zweiten kann man sich mit seiner Begleitung umarmend in einen Kreis stellen und wird selbst in Farbpigmenten dargestellt – eine süße Erinnerung an den Besuch und man kann bei den Ergebnissen definitiv erkennen, um wen es sich handelt.
Bei dem vierten und letzten Raum wird man auf eine virtuelle Reise mit Monet mitgenommen. Der ganze “Film” dauert 45 Minuten – visuell werden vor allem seine Werke aufgegriffen, aber auch Porträt-Aufnahmen von ihm und seiner Frau. Schade fand ich hier, dass exakt die Informationen des Zeitstrahls aufgegriffen werden, was somit nicht so fesselnd ist, wenn man diese bereits zuvor in Ruhe gelesen hat.
Dennoch sind die Bilder, die den ganzen Raum einnehmen, definitiv beeindruckend. Unterstützt werden diese durch Musik, jedoch liegt bei der Präsentation der Schwerpunkt auch wieder bei Monets Seerosen – meiner Meinung nach nicht die fesselndsten Bilder von ihm, aber da gehen Meinungen ja auch auseinander.
Abschließend kann ich zu der Ausstellung festhalten, dass es ein guter Einstieg zu Monet und seinen Werken sein kann, aber man darf definitiv keine typische Ausstellung erwarten und sollte vielleicht nicht zu sehr in der Thematik sein, da es primär um seine Seerosen-Werke geht und einen ersten Einstieg. Die interaktiven Stationen waren selbst an einem Mittwoch gut besucht, sodass man für seinen Besuch definitiv Zeit und Geduld mitbringen sollte. Mich persönlich schockieren im Nachhinein auch immer noch die hohen Eintrittskosten und die geringe Ermäßigung für Studierende.
Im Vergleich zu meinem Besuch im Barberini kann ich sagen, dass mich der Besuch in Potsdam deutlich mehr berührt und geprägt hat, da ich mich da mehr mit den Werken selbst auseinandergesetzt habe, während bei Monets Garten mehr die Interaktion im Vordergrund steht.
Durch weitergehende Recherche bin ich auf die Ausstellung “Un soir avec les impressionnistes Paris 1874” – einen Abend mit den Impressionisten Paris 1874 im Musee d’Orsay in Paris gestoßen. Diese findet ab dem 26. März bis zum 11. August 2024 statt, es handelt sich auch hier um eine Expedition in die virtuelle Welt, jedoch lässt sich diese ideal mit der Dauerausstellung kombinieren, sodass man durch die Projektionen einen guten Einstieg in die Kunstepoche bekommen und diesen dann durch den Besuch der Dauerausstellung festigen kann. In Paris genießen außerdem alle Menschen unter 26 Jahren freien Eintritt in die Museen, jedoch sollte man versuchen, möglichst früh vor Ort zu sein, um langes Anstehen zu vermeiden.